Planungsdokumente: Neuaufstellung des Flächennutzungsplans für die Gemeinde Steinhöfel

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Inhaltsverzeichnis

Begründung

12.4. Landwirtschaft

Die Gemeinde Steinhöfel ist durch die landwirtschaftliche Nutzung maßgeblich geprägt. Sie bildet weiterhin einen wichtigen Wirtschaftszeig in der Region. Die Landwirtschaftsflächen nehmen den weitaus größten Teil des Planungsgebietes ein (rund 66 %) In der Darstellung „Flächen für die Landwirtschaft“ werden alle Flächen zusammengefasst, die auf unterschiedliche Weise durch außenbereichstypische Nutzungen geprägt sind und im Bestand daher i.d.R. einer landwirtschaftlichen Nutzung zuzuordnen sind. Dies sind nicht nur Ackerflächen im Außenbereich sondern auch Grünlandflächen, Flächen mit landwirtschaftlichen Betrieben (angrenzend an Ortslagen sowie außerhalb), gartenbauliche Betriebe (z. B. Gärtnerei in Steinhöfel, Kräuterhof in Neuendorf im Sande) sowie Baumschulen (z. B. in „Baumschule Lürssen“ in Tempelfelde). Auf eine Unterscheidung verschiedener Bestandteile der Landwirtschaft i.S.d. § 201 BauGB wird in der Darstellung jedoch verzichtet.

Einzelgebäude sowie Höfe im Außenbereich werden nicht als gesonderte Baufläche sondern sind als landwirtschaftliche Fläche dargestellt. Die Darstellung von Bauflächen ist aufgrund der Zielstellung im LEP HR (Ziel 5.4) ausgeschlossen.

Die dargestellten Sonderbauflächen „Agri-PV“, „PV“ und „Windpark“ schließen eine landwirtschaftliche Nutzung nicht aus, sondern bringen lediglich den planerischen Vorrang der Sondernutzung zum Ausdruck. Dass nicht für die Sondernutzung benötigte Flächen landwirtschaftlich nutzbar sind, wird durch Festsetzungen auf Ebene der Bebauungspläne gesichert. Hierzu zählen z.B. die Zwischenräume der Modulreihen bei Solaranlagen.

12.5. Waldflächen

Flächen für Wald werden grundsätzlich entsprechend der Bestandsnutzung dargestellt. Grundlage hierfür ist die Digitale Topografische Karte im Maßstab 1:10.000 (DTK 10, siehe Kapitel 1.5).

Zusätzlich wird eine Fläche aus dem Eingriffs- und Kompensationsflächen-Informationssystem (EKIS), die als Realkompensation für Windkraftanlagen für die Erstaufforstung bestimmt ist, als Wald dargestellt (ca. 4,9 ha).

Das Gemeindegebiet Steinhöfels ist vergleichsweise waldarm. Lediglich ca. 22 % des Gemeindegebiets bzw. ca. 35,1 km² sind von Wald bedeckt. Dies ist erheblich niedriger als der Brandenburgische Landesdurchschnitt von 37 %15. Der Erhalt der bestehenden Waldflächen hat daher in Steinhöfel besondere planerische Priorität.

12.6. Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft

Im Flächennutzungsplan werden Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft dargestellt, um den allgemeinen Ziele und Grundsätzen des Naturschutzes und der Landschaftspflege (§ 1 BNatSchG) in der Planung Rechnung zu tragen. In der Planzeichnung erfolgt dies sowohl flächenhaft als auch linienhaft.

Flächenhaft dargestellt werden:

  • Flächen mit Entsiegelungspotenzial, überwiegend aus vormaliger landwirtschaftlicher Nutzung, sowie
  • Feldsölle und weitere Feuchtbiotope, die aufgrund ihrer Größe oder Struktur besonders prägend für Naturraum und Landschaftsbild sind.

Zudem wird aus dem eine Fläche aus dem Eingriffs- und Kompensationsflächen-Informationssystem (EKIS) aufgenommen, die als Realkompensation für Windkraftanlagen für die Erstaufforstung bestimmt ist.

Die weitere Darstellung von Maßnahmen, die konkrete Bezeichnung und fortlaufende Nummerierung der einzelnen Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft erfolgt im weiteren Verfahren in Korrespondenz zur Umweltprüfung. Insbesondere werden auch Ortsrandeingrünungen ergänzt zur Trennung der Siedlungsbereiche von den oftmals intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Linienhaft dargestellt werden Alleen und weitere linienhafte Gehölzpflanzungen wie z.B. Baumreihen oder Feldhecken. Die Darstellung trägt dem Entwicklungsziel Rechnung, derartige Strukturen in der sonst wenig strukturreichen Agrarlandschaft zu sichern und weiterzuentwickeln. Die Darstellungen gehen daher teilweise über den Bestand hinaus.