Planungsdokumente: Neuaufstellung des Flächennutzungsplans für die Gemeinde Steinhöfel

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Inhaltsverzeichnis

Begründung

5.1. Analyse

StärkenSchwächenChancenRisiken
Siedlungs- und Freiraumstruktur
  • Historisches Orts- und Landschaftsbild mit gewachsenen kleinen Ortslagen (überwiegend Anger, Straßenangerdörfer), die sich klar von der Landschaft abgrenzen
  • Typisch ländliche Nutzungsmischung von Wohnen, Gewerbe und Landwirtschaft innerhalb dörflicher Strukturen
  • Historische Vierseithöfe, Gutshöfe/ -häuser, Wirtschaftsgebäude in vielen Orten; teilweise saniert
  • Vorhandensein von Klarstellungs-, Ergänzungs- und Außenbereichssatzungen für eine geordnete Siedlungsentwicklung
  • Teilweise strukturiertes Landschaftsbild durch Hecken, Alleen, Feldsölle
  • Teilweise Beeinträchtigung des Ortsbildes durch Leerstand landwirtschaftlicher Anlagen und historischer Wirtschaftsgebäude
  • Teilweise Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch strukturarme Agrarflächen
  • Potenzielle Nutzungskonflikte zwischen Wohnen und Gewerbe bzw. Landwirtschaft
  • Vorhandenes Potenzial für Innenentwicklung – ohne starke Überprägung der historisch gewachsenen Ortsbilder
  • Nachnutzung des historischen Gebäudebestands im Ortskern durch Zuzug
  • Aktive Steuerung der Entwicklung von Erneuerbaren Energien schützt sensible Landschaftsbereiche
  • Ausräumung der Landschaft durch
  • Austrocknung der Feldsölle,
  • Eingehen der Hecken / Alleen
  • Intensive Landwirtschaft
  • Nachfrage überwiegend nach Einfamilienhäusern mit viel Flächenbedarf als Herausforderung für die Sicherung der historischen Ortsbilder
Wohnen und Soziales
  • aktive Steuerung der Wohnbauflächenentwicklung mittels Bebauungsplänen und bestehender Klarstellungs-, Ergänzungs- und Außenbereichssatzungen
  • Wohnstandorte in identitätsstiftender historischen Bebauungsstrukturen mit typisch ländlicher Nutzungsmischung
  • Ruhige ländliche Wohnlagen mit hoher Wohnqualität
  • Grundschulstandort in Heinersdorf
  • Ausbau der Kitaplätze durch den Neubau von Kitas in Steinhöfel und ggf. Neuendorf
  • Vorhandene Nutzungsmischung teilweise mit Konfliktpotenzial (insbes. mit den landwirtschaftlichen und gewerblichen Betrieben an der Ortsrändern aber auch innerorts)
  • Überwiegend freistehende Einfamilienhäuser, dadurch unzureichendes Angebot an zielgruppenorientiertem, bezahlbarem Wohnraum insb. für ältere und junge Menschen / Familien, Geringverdienende
  • Intensivtierhaltungsbetriebe mit vielen Immissionen
  • Kaum Gesundheitsinfrastruktur
  • Bundes- und Landesstraßen teilw. als Wohnqualität mindernde Elemente
  • Neubautätigkeit in den letzten Jahren
  • Leicht positive Bevölkerungsentwicklung durch Zuzug, v.a. durch junge Familien, stabile Nachfrage
  • Zunehmender Trend Homeoffice als Möglichkeit in ländliche Gemeinden zu ziehen, auch wenn nicht ausreichend in unmittelbarer Umgebung Arbeitsplätze vorhanden sind
  • Aktive Dorfgemeinschaften (u.a. in Freiwilliger Feuerwehr)
  • Orte der Begegnung in allen Ortsteilen (Gemeindehäuser, Festwiese etc.)
  • Zunahme von Hausnutzungen als Zweitwohnsitz / Wochenendhäusern
  • Überalterung der Bevölkerung
  • schlechte Erreichbarkeit insbes. von Bildungs-/ Betreuungseirichtungen mit dem ÖPNV
  • zunehmender Mangel an altengerechtem Wohnen
  • weiter steigende Bau- und Sanierungskosten, Rückgang der Investitionsbereitschaft durch Private
Freizeit und Erholung / Tourismus
  • Bolz-/ Spielplätze in vielen Orten als wesentliches Element für die Entwicklung der Dorfgemeinschaft
  • z.T. gut ausgebaute Fußballplätze / Reitplätze
  • Schloss Steinhöfel und Heimattiergarten Heinersdorf als Orte mit touristischem Potenzial
  • Aktive Steuerung der Entwicklung von Erneuerbaren Energien schützt sensible Landschaftsbereiche
  • Defizite in der Angebotsqualität des ÖPNV
  • unzureichende Beherbergung 
  • wenig gastronomische Angebote insbes. in der Nähe von den überregionalen Radwegen und lokalen Sehenswürdigkeiten
  • Defizite im Radwegenetz
  • Tages-/ Wochenendtouristen aus Fürstenwalde/ Spree, Müncheberg, Berlin
  • Lage an überregionalen touristischen Radwegen
  • eingeschränkte Nutzbarkeit des Landschaftsraum für Naherholung
  • Klimawandel als Risiko für Umwelt und Natur
Wirtschaft und Verkehr
  • vorwiegend kleine bis mittelständische Unternehmen und Handwerksbetriebe in typischer Nutzungsmischung
  • Gewerbegebiete in konfliktarmer Lage außerhalb der Orte mit Entwicklungspotenzial
  • Aktive Steuerung der Entwicklung von Erneuerbaren Energien
  • Aktive Landwirtschaftsbetriebe mit Ortsbezug als Wirtschaftsfaktor
  • Intensivtierhaltungsbetriebe oft direkt angrenzend an die Orte mit vielen Immissionen
  • Wirtschaftsverkehr führt durch Ortslagen
  • Dörfliche Mischnutzung teilweise mit Konfliktpotenzial aufgrund unterschiedlicher Interessenlagen (Wohnen vs. Arbeiten)
  • Teilweise Beeinträchtigung des Ortsbildes durch Leerstand landwirtschaftlicher Anlagen und historischer Wirtschaftsgebäude
  • geringes Angebot zur Nahversorgung
  • Entwicklungspotenzial durch Nachnutzung leer stehender hist. Wirtschaftsgebäude
  • Bestehende Nachfrage nach Standorten für Gewerbe
  • Vorhandene Gewerbegebiete in Steinhöfel und Heinersdorf sind nicht ausgelastet
  • Zunehmender Trend „Homeoffice“ als Möglichkeit in ländliche Gemeinden zu ziehen, auch wenn nicht ausreichend in unmittelbarer Umgebung Arbeitsplätze vorhanden sind
  • Trend zur Modernisierung alter Landwirtschaftsbetriebe / Tierhaltungen u. Reduzierung von Immissionen
  • Trend der ökologischen Landnutzung z.B. für die Nachnutzung leerstehender Wirtschaftsgebäude
  • Lage etwas abgeschieden zwischen den Entwicklungskorridoren
  • Keine Schienenanbindung
  • Fehlende kurze Wegeverbindungen zwischen einigen Ortsteilen

5.2. Entwicklungsziele für das Gemeindegebiet

Abgeleitet aus der Analyse ergeben sich übergreifende Entwicklungsziele für das Gemeindegebiet, die für die einzelnen Orte konkretisiert werden (siehe Kapitel 5.3):

Dörfer und Umgebung lebenswert gestalten und für Bewohner erlebbar machen; historisches Ortsbild als Grundlage für ein lebenswertes Umfeld erhalten

  • Erhalt und behutsame bauliche Weiterentwicklung der wenig überprägten historischen Dörfer insbes. unter Berücksichtigung der Innenbereichspotenziale (Lückenschluss und Abrundung)
  • Historische Strukturen in den Orten (Gutshöfe-/Parks, alte Wirtschaftsgebäude, Anger, Kirchen) als charakteristische und wertgebende Grundlagen begreifen und entwickeln
  • Strukturierende Elemente in der Landschaft erhalten und entwickeln als wesentliche Grundlage für eine hochwertige Wohnumgebung und Erholungsnutzung
  • Gezielte Steuerung des Ausbaus von Freiflächen-Photovoltaikanlagen, um sensible Landschaftsbestandteile zu schützen auf Grundlage des gesamtgemeindlichen Konzeptes für großflächige Freiflächen-Photovoltaikanlagen

Gewerbe- und Landwirtschaftsbetriebe als wichtigen Wirtschaftszweig sichern; weitere Branchen als Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung nutzen

  • Weiterentwicklung der gewerblichen Schwerpunkte in Steinhöfel und Heinersdorf in konfliktarmer Lage außerhalb der Ortslagen; nur hier Ansiedlung von störenden gewerblichen Nutzungen
  • Keine Erzeugung von Gemengelagen zu landwirtschaftlichen Betriebe sowie Tierhaltungs-Anlagen (keine heranrückende Wohnbebauung)
  • Gezielte Steuerung des Ausbaus von Freiflächen-Photovoltaikanlagen, um die landwirtschaftliche Nutzung als wichtige wirtschaftliche Grundlage zu sichern auf Grundlage des gesamtgemeindlichen Konzeptes für großflächige Freiflächen-Photovoltaikanlagen
  • Tourismus und Erholung mit Pferden als wirtschaftliche Impulse verträglich weiterentwickeln
  • Schloss Steinhöfel, Heimattiergarten, Gutshaus Heinersdorf, Haus des Wandels als Besonderheiten etablieren und weiterentwickeln

Verträgliche Nutzungsmischung als typisches Element lebendiger Dörfer bei gleichzeitiger Sicherung von ruhigen Wohnstandorten als Standortfaktor ermöglichen; weitere Wohnformen kleinteilig ergänzen und grundlegende Infrastruktur erhalten

  • Erhalt der historischen Wirtschaftsgebäude durch verträgliche gewerbliche Nachnutzung
  • Weiterentwicklung der Angebote für Familien mit Kindern, Heimkehrer oder Familiennachwuchs, um die Orte als lebendige Dörfer zu erhalten; weitere Anpassung an den demographischen Wandel durch ergänzende Wohntypologien für Senioren
  • Vernetzung mit neuen Einwohnern und Stärkung der Dorfgemeinschaft z.B. durch aktives Gemeindeleben
  • Erhalt und Stärkung von grundlegenden Funktionen im Bereich Bildung und Betreuung, Gesundheit und Versorgung; Konzentration der wichtigen Einrichtungen in Heinersdorf – möglichst im Ortszentrum
  • Vorhandene kurze Wegeverbindungen zwischen den Orten und zu Versorgungs-/ Bildungseinrichtungen außerhalb des Gemeindegebietes für Fußgänger und Radfahrer entwickeln

5.3. Entwicklungsziele für die einzelnen Orte