Planungsdokumente: Neuaufstellung des Flächennutzungsplans für die Gemeinde Steinhöfel

Sie können an dieser Stelle Einsicht in die Dokumente des Verfahrens nehmen.

Inhaltsverzeichnis

Begründung

4.3.4. Einzelhandelskonzept

Die benachbarte und amtsangehörige Gemeinde Briesen (Mark) stellt als Grundfunktionaler Schwerpunkt im Amt Odervorland derzeit ein Nahversorgungskonzept für ihr Gemeindegebiet auf. Das Nahversorgungsangebot in der Gemeinde Steinhöfel ist eingeschränkt. Um dieses Angebot perspektivisch zu entwickeln, ist die Erarbeitung eines Einzelhandels- bzw. Nahversorgungskonzeptes für das Gebiet der Gemeinde Steinhöfel erforderlich.

5. Entwicklungsziele

Mit der Erstellung des vorliegenden Flächennutzungsplanes werden die städtebaulichen Entwicklungsziele für die nächsten 10 – 15 Jahre in ihren Grundzügen definiert. Die sich daraus ergebende Art der Bodennutzung nach den voraussehbaren Bedürfnissen der Gemeinde wird im Flächennutzungsplan dargestellt.

Zur Definition von Entwicklungszielen wurden intensive Abstimmungen in den Orten durchgeführt. Es gab Ortsspaziergänge und einen detaillierten fachlichen Austausch mit der Arbeitsgruppe, die für die Aufstellung des FNP gegründet wurde (siehe Kapitel 2.2).

Auf der Grundlage einer Analyse wurden abgestimmte Entwicklungsziele für das gesamte Gemeindegebiet entwickelt sowie konkrete Zielstellungen für die einzelnen Orte.

5.1. Analyse

StärkenSchwächenChancenRisiken
Siedlungs- und Freiraumstruktur
  • Historisches Orts- und Landschaftsbild mit gewachsenen kleinen Ortslagen (überwiegend Anger, Straßenangerdörfer), die sich klar von der Landschaft abgrenzen
  • Typisch ländliche Nutzungsmischung von Wohnen, Gewerbe und Landwirtschaft innerhalb dörflicher Strukturen
  • Historische Vierseithöfe, Gutshöfe/ -häuser, Wirtschaftsgebäude in vielen Orten; teilweise saniert
  • Vorhandensein von Klarstellungs-, Ergänzungs- und Außenbereichssatzungen für eine geordnete Siedlungsentwicklung
  • Teilweise strukturiertes Landschaftsbild durch Hecken, Alleen, Feldsölle
  • Teilweise Beeinträchtigung des Ortsbildes durch Leerstand landwirtschaftlicher Anlagen und historischer Wirtschaftsgebäude
  • Teilweise Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch strukturarme Agrarflächen
  • Potenzielle Nutzungskonflikte zwischen Wohnen und Gewerbe bzw. Landwirtschaft
  • Vorhandenes Potenzial für Innenentwicklung – ohne starke Überprägung der historisch gewachsenen Ortsbilder
  • Nachnutzung des historischen Gebäudebestands im Ortskern durch Zuzug
  • Aktive Steuerung der Entwicklung von Erneuerbaren Energien schützt sensible Landschaftsbereiche
  • Ausräumung der Landschaft durch
  • Austrocknung der Feldsölle,
  • Eingehen der Hecken / Alleen
  • Intensive Landwirtschaft
  • Nachfrage überwiegend nach Einfamilienhäusern mit viel Flächenbedarf als Herausforderung für die Sicherung der historischen Ortsbilder
Wohnen und Soziales
  • aktive Steuerung der Wohnbauflächenentwicklung mittels Bebauungsplänen und bestehender Klarstellungs-, Ergänzungs- und Außenbereichssatzungen
  • Wohnstandorte in identitätsstiftender historischen Bebauungsstrukturen mit typisch ländlicher Nutzungsmischung
  • Ruhige ländliche Wohnlagen mit hoher Wohnqualität
  • Grundschulstandort in Heinersdorf
  • Ausbau der Kitaplätze durch den Neubau von Kitas in Steinhöfel und ggf. Neuendorf
  • Vorhandene Nutzungsmischung teilweise mit Konfliktpotenzial (insbes. mit den landwirtschaftlichen und gewerblichen Betrieben an der Ortsrändern aber auch innerorts)
  • Überwiegend freistehende Einfamilienhäuser, dadurch unzureichendes Angebot an zielgruppenorientiertem, bezahlbarem Wohnraum insb. für ältere und junge Menschen / Familien, Geringverdienende
  • Intensivtierhaltungsbetriebe mit vielen Immissionen
  • Kaum Gesundheitsinfrastruktur
  • Bundes- und Landesstraßen teilw. als Wohnqualität mindernde Elemente
  • Neubautätigkeit in den letzten Jahren
  • Leicht positive Bevölkerungsentwicklung durch Zuzug, v.a. durch junge Familien, stabile Nachfrage
  • Zunehmender Trend Homeoffice als Möglichkeit in ländliche Gemeinden zu ziehen, auch wenn nicht ausreichend in unmittelbarer Umgebung Arbeitsplätze vorhanden sind
  • Aktive Dorfgemeinschaften (u.a. in Freiwilliger Feuerwehr)
  • Orte der Begegnung in allen Ortsteilen (Gemeindehäuser, Festwiese etc.)
  • Zunahme von Hausnutzungen als Zweitwohnsitz / Wochenendhäusern
  • Überalterung der Bevölkerung
  • schlechte Erreichbarkeit insbes. von Bildungs-/ Betreuungseirichtungen mit dem ÖPNV
  • zunehmender Mangel an altengerechtem Wohnen
  • weiter steigende Bau- und Sanierungskosten, Rückgang der Investitionsbereitschaft durch Private
Freizeit und Erholung / Tourismus
  • Bolz-/ Spielplätze in vielen Orten als wesentliches Element für die Entwicklung der Dorfgemeinschaft
  • z.T. gut ausgebaute Fußballplätze / Reitplätze
  • Schloss Steinhöfel und Heimattiergarten Heinersdorf als Orte mit touristischem Potenzial
  • Aktive Steuerung der Entwicklung von Erneuerbaren Energien schützt sensible Landschaftsbereiche
  • Defizite in der Angebotsqualität des ÖPNV
  • unzureichende Beherbergung 
  • wenig gastronomische Angebote insbes. in der Nähe von den überregionalen Radwegen und lokalen Sehenswürdigkeiten
  • Defizite im Radwegenetz
  • Tages-/ Wochenendtouristen aus Fürstenwalde/ Spree, Müncheberg, Berlin
  • Lage an überregionalen touristischen Radwegen
  • eingeschränkte Nutzbarkeit des Landschaftsraum für Naherholung
  • Klimawandel als Risiko für Umwelt und Natur
Wirtschaft und Verkehr
  • vorwiegend kleine bis mittelständische Unternehmen und Handwerksbetriebe in typischer Nutzungsmischung
  • Gewerbegebiete in konfliktarmer Lage außerhalb der Orte mit Entwicklungspotenzial
  • Aktive Steuerung der Entwicklung von Erneuerbaren Energien
  • Aktive Landwirtschaftsbetriebe mit Ortsbezug als Wirtschaftsfaktor
  • Intensivtierhaltungsbetriebe oft direkt angrenzend an die Orte mit vielen Immissionen
  • Wirtschaftsverkehr führt durch Ortslagen
  • Dörfliche Mischnutzung teilweise mit Konfliktpotenzial aufgrund unterschiedlicher Interessenlagen (Wohnen vs. Arbeiten)
  • Teilweise Beeinträchtigung des Ortsbildes durch Leerstand landwirtschaftlicher Anlagen und historischer Wirtschaftsgebäude
  • geringes Angebot zur Nahversorgung
  • Entwicklungspotenzial durch Nachnutzung leer stehender hist. Wirtschaftsgebäude
  • Bestehende Nachfrage nach Standorten für Gewerbe
  • Vorhandene Gewerbegebiete in Steinhöfel und Heinersdorf sind nicht ausgelastet
  • Zunehmender Trend „Homeoffice“ als Möglichkeit in ländliche Gemeinden zu ziehen, auch wenn nicht ausreichend in unmittelbarer Umgebung Arbeitsplätze vorhanden sind
  • Trend zur Modernisierung alter Landwirtschaftsbetriebe / Tierhaltungen u. Reduzierung von Immissionen
  • Trend der ökologischen Landnutzung z.B. für die Nachnutzung leerstehender Wirtschaftsgebäude
  • Lage etwas abgeschieden zwischen den Entwicklungskorridoren
  • Keine Schienenanbindung
  • Fehlende kurze Wegeverbindungen zwischen einigen Ortsteilen