Planungsdokumente: Neuaufstellung des Flächennutzungsplans für die Gemeinde Steinhöfel

Im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes wurden die für die Ortslagen überwiegend dargestellten gemischten Bauflächen überprüft und in vielen Fällen entsprechend der Bestandsnutzung sowie der Entwicklungsziele angepasst.

Wesentliches Entwicklungsziel für die Gemeinde ist zum einen eine verträgliche Nutzungsmischung als typisches Element lebendiger Dörfer zu sichern (Darstellung von gemischten Bauflächen) und zum anderen auch ruhige Wohnstandorte zu sichern (Darstellung von Wohnbauflächen). Bereiche in denen die Wohnnutzung überwiegt und auch in der Realität Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser vorhanden sind, werden als Wohnbauflächen dargestellt. Auf diese Weise werden die ruhigen Wohnlagen geschützt.

Bei der Entwicklung der Wohnbauflächen ist zu berücksichtigen, dass Angebote insbesondere für Heimkehrer oder Familiennachwuchs entwickelt werden sollten sowie ergänzende Wohntypologien für Senioren.

Für die Gemeinde Steinhöfel wurde deutlich, dass es keine konkreten Entwicklungsschwerpunkte geben soll, sondern in allen Orten kleinteilige Abrundungen des Siedlungsgefüges möglich sein sollen (siehe Kapitel 5).

In vielen Orten sind Wohnnutzungen in unmittelbarer Nachbarschaft zu gewerblichen oder landwirtschaftlichen Nutzungen vorhanden. Hier gemischte Bauflächen zur „Lösung“ der möglichen Konflikte auszuweisen entspricht aber weder der bestehenden noch der geplanten Nutzung. Bei den Neuausweisungen (Prüfflächen, Kapitel 9) wurde auf eventuelle Konflikte hingewiesen. Heranrückende Wohnbebauung wird vermieden und sogar Bauflächen zurückgenommen. Insbesondere in der Nähe zu gewerblichen Bauflächen wurde zur Anstoßwirkung bereits auf Ebene des Flächennutzungsplanes bei den gewerblichen Flächen Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen dargestellt.

Neuausweisungen im Vergleich zum alten Flächennutzungsplan werden im Kapitel 9 erläutert. Hierzu erfolgt insbesondere auch die Wertung nach LEP HR – inwiefern eine Anrechnung auf das Flächenkontingent (Ziel 5.5 „Eigenentwicklungsoption“) erfolgt.

Tabelle 6: Wohnbauflächen nach Ortsteilen

In der Gemeinde Steinhöfel soll aufgrund der historischen Bebauungsstruktur mit alten Höfen insbesondere in den Ortskernen die gemischte Nutzung weiterhin möglich sein. Dies ist explizites Entwicklungsziel, um die Nachnutzung der historischen Wirtschaftsgebäude zu ermöglichen. Im Bestand sind derzeit oft keine Mischungen mehr vorhanden, sondern eine Vielzahl der Wirtschaftsgebäude steht leer.

Weiterhin werden im Bereich der Bahnhöfe der ehemaligen Oderbruchbahn gemischte Bauflächen dargestellt. Hier sind oft noch keine Nutzungen vorhanden und es soll die Möglichkeit erhalten bleiben, hier flexibel Nutzungen unterzubringen. Die Darstellung von ganzen Ortslagen als gemischten Bauflächen wie im derzeit noch rechtswirksamen Flächennutzungsplan entspricht weder der Realität noch ist dies Entwicklungsziel.

Tabelle 7: Gemischte Flächen nach Ortsteilen

In der Gemeinde Steinhöfel waren bislang in den Ortsteilen Heinersdorf und Steinhöfel gewerbliche Bauflächen dargestellt. Zudem existieren faktische Gewerbestandorte am nördlichen Rand der Ortslagen Hasenfelde und Jänickendorf sowie in Neuendorf im Sande (Landgut). Die faktischen Gewerbestandorte sollen durch eine Ausweisung im Flächennutzungsplan gesichert werden. Da die Flächen an bestehende und geplante Wohnbebauung angrenzen, erfolgt bereits im Flächennutzungsplan die Kennzeichnung von Nutzungsbeschränkungen, um die erforderliche Anstoßwirkung für die nachfolgenden Planungsebenen zu erzeugen. Hier soll die Ansiedlung von ruhigem Gewerbe erfolgen. Weiterhin wird eine solche Kennzeichnung auch im Bereich der Siedlung Margaretenhof sowie Heinersdorf „Am Tierpark“ vorgenommen, wo die gewerbliche Baufläche an bestehende Wohnnutzung angrenzt.

In den Ortsteilen Heinersdorf und Steinhöfel sollen darüber hinaus weitere Gewerbestandorte strategisch für die Ansiedlung von Unternehmen gesichert werden. Diese befinden sich in konfliktarmer Lage außerhalb der Siedlungsbereiche. Hier ist auch die Ansiedlung von störendem Gewerbe möglich. Im Sinne der Entwicklungsziele für die Gemeinde, soll mit der Ausweisung weiterer Bauflächen der Anreiz für die Ansiedlung von Unternehmen geschaffen werden.

Im Flächennutzungsplan sind folgende gewerblichen Bauflächen enthalten:

Tabelle 8: Gewerbliche Bauflächen nach Ortsteilen