Planungsdokumente: Neuaufstellung des Flächennutzungsplans für die Gemeinde Steinhöfel

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Inhaltsverzeichnis

Begründung

3.3. Grundlagen

3.3.1. Siedlungsstruktur / Naturräumliche Einordnung

Die Gemeinde Steinhöfel ist in ihrer heutigen Form ein junges Konstrukt. Die ehem. Gemeinden waren Teil des Amtes Steinhöfel / Heinersdorf. Arensdorf, Beerfelde, Hasenfelde, Heinersdorf, Jänickendorf, Schönfelde, Steinhöfel und Tempelberg haben sich im Jahr 2001 zur Gemeinde Steinhöfel zusammengeschlossen. Die Eingliederung von Buchholz, Demnitz und Neuendorf im Sande folgte im Jahr 2003. Das Amt wurde damit aufgelöst und die Gemeinde Steinhöfel amtsfrei. Im Jahr 2019 wurde die Gemeinde Steinhöfel Teil des Amtes Odervorland.

Die Ortsteile sind überwiegend in einem ähnlichen Zeitraum entstanden, haben aber eine jeweils eigenständige Geschichte und weisen noch heute eine historisch gewachsene Siedlungsstruktur auf.

Die Siedlungsbereiche der Gemeinde sind in einen durch Grundmoränen und Sanderflächen geprägten Landschaftsraum aus überwiegend Wiesen und intensiv genutzten großen Ackerflächen eingebunden, der durch zahlreiche Gräben, Alleen und Feldgehölzhecken durchzogen ist und diverse Feldsölle aufweist. Die in der Mehrzahl kleinen historischen Dörfer sind überwiegend Angerdörfer, die durch Gutshöfe überprägt sind.

Angerdörfer sind planmäßig gegründete Dorfanlagen. Der Anger war ursprünglich eine unterschiedlich große und langgestreckte Freifläche in Allgemeinbesitz, auf dem sich Kirche und Friedhof, Schmiede und Hirtenhaus, Dorfteich als Viehtränke und Feuerlöschteich sowie Schule und Spritzenhaus befanden. Zudem wurde er als Auslauf und Sammelplatz für Tiere genutzt. Um den Anger erstreckten sich die privaten Häuser und Höfe, deren Grundstücke sich oftmals langgestreckt in den Außenbereich ausdehnen. Die Häuser im Bereich um den Anger sind üblicherweise älter als am Ortsrand. Auch sind sie zumeist größer und herrschaftlicher, da sich an den Dorfrändern ärmere Schichten ansiedelten (vgl. S. 19, Dorfentwicklung in Brandenburg, MLUR, 2002). Diese Grundstruktur ist in den Ortsteilen Steinhöfels überwiegend noch gut ablesbar.

In den Ortsteilen sind die ältesten Gebäude prinzipiell die Dorfkirchen, deren Entstehungszeit bis in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts reicht. Daneben sind auch zahlreiche historische Gebäude in den Ortsteilen vorhanden, prägend sind hier vor allem ehemalige Gutshäuser. Alle Ortsteile haben sich ihre historisch gewachsene Siedlungsstruktur erhalten. Neubauten, die in den Jahren seit 1945 entstanden sind und einen zusätzlichen und eigenständig erkennbaren Siedlungsbereich darstellen, finden sich in Heinersdorf und Steinhöfel.

Die Orte zeichnen sich durch historischen Gebäudebestand (historische Kirchen und Gutshöfe, Wirtschaftsgebäude, Drei- und Vierseithöfe) mit teilweise großzügigen Gartengrundstücken aus. In den Dörfern werden traditionell Kleintiere in den Gärten gehalten und es findet kleinteilig Selbstversorgung statt. Lediglich Heinersdorf und Steinhöfel sind größere Ortslagen. Zudem gibt es im Gebiet kleinere Außenbereichssiedlungen die dem ländlichen Wohnen dienen.

Die Orte sind alle siedlungsstrukturell eigenständige Orte wobei der Schwerpunkt der sozialen Infrastruktur, der Nahversorgung und auch mit Arbeitsplätzen in Müncheberg und Fürstenwalde (außerhalb des Gemeindegebiets) liegt. Innerhalb des Gemeindegebiets sind in Heinersdorf und Steinhöfel wichtige Infrastrukturen vorhanden.

Die Dörfer stellen sich überwiegend als eigenständig identifizierbare Siedlungskörper dar, die vor allem durch ländliches Wohnen neben einzelnen gewerblichen Standorten geprägt sind.

Mit den beiden Bundesstraßen im Gemeindegebiet gibt es lediglich kleinere räumliche Zäsuren. Bahntrassen, Autobahnen o.ä. liegen nicht im Gemeindegebiet.

Naturräumlich wird die leicht hügelige Endmoränenlandschaft insbesondere durch offene, landwirtschaftlich genutzte Flächen sowie Wald geprägt. Teilweise wird die Landschaft von kleinen Wasserläufen durchzogen. Steinhöfel liegt mitten in der Lebuser Platte und bildet den Übergang zur Fürstenwalder Spreetalniederung. Durch die offene Landschaft und die Nähe zu unterschiedlichen Naturräumen bietet sich ein touristisches Potenzial.

Die Ortsteile untereinander sind oftmals durch Alleen verbunden. Diese regionaltypische Naturstruktur sollte bei Aus- und Umbau von die Ortsteile verbindenden Straßen mit bedacht werden.

3.3.2. Verkehr

Die Gemeinde Steinhöfel ist an das übergeordnete Straßennetz insbesondere durch die beiden durch das Gebiet verlaufenden Bundesstraßen B 168 und B 5 angebunden. Die östlich gelegene B 168 verläuft durch die Ortsteile Schönfelde und Beerfelde und verbindet die Gemeinde in nördliche Richtung mit Müncheberg und in südliche Richtung mit Fürstenwalde (Spree). Außerdem bildet sie den Anschluss an die Bundesautobahn A 12 (Berlin – Frankfurt (Oder) – Polen). Die Bundesstraße 5 verläuft durch die Ortsteile Heinersdorf und Arensdorf und verbindet das Gemeindegebiet mit Frankfurt (Oder) und Polen. Die Steinhöfeler Chaussee (L 38) verbindet die Ortsteile Hasenfelde, Steinhöfel, und Neuendorf im Sande miteinander. Im Gemeindegebiet befinden sich außerdem noch drei Kreisstraßen (K 6741, K 6740 und K 6737). Die gemeindliche Erschließung erfolgt über eben jene Straßen sowie über kleinere Gemeindestraße, diese sind nur teilweise ausgebaut.

Ein eigener Bahnhof ist nicht vorhanden, die nächstgelegenen Bahnstationen befinden sich in Fürstenwalde (Spree), Berkenbrück und Müncheberg. Am Bhf. Fürstenwalde / Spree sowie Berkenbrück ist wichtigster Verkehrsträger ist die Regionalexpresslinie 1 (RE 1), welche in der Hauptverkehrszeit zweimal stündlich fährt. Betreiberin ist die ODEG. Die Linie RE 1 verbindet Magdeburg, Brandenburg a. d. Havel, Potsdam, Berlin, Fürstenwalde/Spree und Frankfurt (Oder). Stündlich verkehrt zudem am Bahnhof Fürstenwalde/Spree die Regionalbahnlinie 35 der NEB zwischen Fürstenwalde / Spree und Bad Saarow.

Am Bahnhof Müncheberg verkehrt die Regionalbahn RB 26 der NEB stündlich zwischen Berlin Ostkreuz und Kostrzyn nad Odrą (Küstrin), Polen.

Die Ortslagen Schönfelde, Neuendorf im Sande, Demnitz, Beerfelde, Heinersdorf, Arensdorf und Steinhöfel sind mit dem ÖPNV erschlossen. Die Buslinie 432 verkehrt in einem 40-Minuten-Takt zwischen Fürstenwalde (Spree) Bhf. und Müncheberg, Stadt über Beerfelde, Beerfelde Ausbau und Schönfelde. Von Beerfelde benötigt man ca. 20 Minuten zum Bahnhof Fürstenwalde Spree und ca. 12 Minuten nach Müncheberg.

Die Buslinie 433 verkehrt zwischen Fürstenwalde (Spree) und Arensdorf, Dorf. Sie stellt außerdem die ÖPNV-Verbindung zwischen den Ortslagen Neuendorf i. S., Buchholz, Vorwerk Steinhöfel, Steinhöfel, Demnitz, Hasenwinkel, Hasenfelde und Arensdorf dar. Die Buslinie verkehrt einmal die Stunde in unregelmäßigen Abständen und nur während der Hauptgeschäftszeiten. Für die Vernetzung der Ortsteile untereinander stellt sie die wichtigste Verbindung dar. Von der Ortslage Steinhöfel benötigt man ca. 30 bis 40 min bis zum Bahnhof Fürstenwalde /Spree.

Wochentags außerhalb der Ferien verkehrt drei- bzw. viermal täglich die Buslinie 970 zwischen Müncheberg und Frankfurt (Oder), mit Halten in Tempelberg, Steinhöfel, Heinersdorf und Arensdorf.

Innerhalb des Gemeindegebiets verlaufen drei übergeordnete Radwegerouten, der Oderbruchbahnradweg, der Radwanderweg Märkische-Schlösser-Tour sowie die Oder-Spree-Tour. Durch die Lage an verschiedenen Radrouten und aufgrund der steigenden Beliebtheit von Rad- und Freizeitsport stellt dies durchaus ein touristisches Potenzial dar.